Simultandolmetschen und Konsekutivdolmetschen sind zwei Hauptarten des Dolmetschens, die sich in ihrer Arbeitsweise und ihren Anwendungsbereichen unterscheiden.
1. Simultandolmetschen
Beim Simultandolmetschen erfolgt die Verdolmetschung nahezu zeitgleich mit dem gesprochenen Wort. Der Dolmetscher hört die Rede über Kopfhörer und gibt sie fast ohne Verzögerung in einer anderen Sprache wieder.
Merkmale:
- Echtzeitübersetzung
- Hohe Konzentration erforderlich
- Nutzung von Dolmetschkabinen und technischer Ausrüstung
- Wird oft im Team durchgeführt (Wechsel alle 20–30 Minuten)
Anwendungsbereiche:
- Internationale Konferenzen (z. B. UNO, EU)
- Live-Übertragungen und Fernsehsendungen
- Große Veranstaltungen mit mehrsprachigem Publikum
2. Konsekutivdolmetschen
Beim Konsekutivdolmetschen spricht der Dolmetscher erst, nachdem der Redner eine Passage beendet hat. Der Dolmetscher macht sich während der Rede Notizen und gibt den Inhalt anschließend in der Zielsprache wieder.
Merkmale:
- Zeitversetzte Verdolmetschung
- Benötigt mehr Zeit als Simultandolmetschen
- Kein technisches Equipment erforderlich
- Nutzung von Notizentechniken zur besseren Erinnerung
Anwendungsbereiche:
- Verhandlungen und diplomatische Gespräche
- Pressekonferenzen
- Gerichtsdolmetschen und offizielle Anlässe
- Kleine Meetings oder feierliche Reden
Fazit
Simultandolmetschen eignet sich für schnelle und dynamische Situationen mit großen Zuhörermengen, während Konsekutivdolmetschen für kleinere, interaktive Gespräche mit weniger Zeitdruck bevorzugt wird.